
Spielplätze sind mehr als nur Orte, an denen Kinder ihre Freizeit verbringen. Sie sind essenzielle Entwicklungsräume, in denen Kinder ihre motorischen Fähigkeiten verbessern, soziale Kompetenzen erwerben und lernen, Risiken einzuschätzen. Doch wie viel Risiko darf ein Spielplatz bieten? Diese Frage stellt sich angesichts der Notwendigkeit, Kinder vor Verletzungen zu schützen, und der Erkenntnis, dass ein gewisses Mass an Herausforderung für ihre Entwicklung unerlässlich ist.
Die Bedeutung des Risikos für die kindliche Entwicklung
Kinder haben einen natürlichen Entdeckungsdrang. Sie wollen klettern, schaukeln, balancieren und ihre Grenzen austesten. Diese Aktivitäten sind nicht nur unterhaltsam, sondern auch entscheidend für die Entwicklung ihrer Risikokompetenz. Durch das Erleben von Erfolg und Misserfolg lernen sie, Gefahren einzuschätzen und angemessen darauf zu reagieren.
SRF News publizierte zu diesem Thema am 29. April 2025 folgenden Beitrag auf ihrem Instagram Account:
Die Gratwanderung: Sicherheit vs. Herausforderung
Hier entsteht ein Spannungsfeld: Einerseits müssen Spielplätze so sicher wie möglich sein, um schwere Verletzungen zu verhindern. Andererseits dürfen sie Kinder nicht unterfordern, indem sie jegliches Risiko ausschlieen. Ein Spielplatz, der keine Herausforderungen bietet, kann die Entwicklung von Risikokompetenz sogar behindern.
Normen und Vorschriften für mehr Sicherheit
Um einen angemessenen Sicherheitsstandard zu gewährleisten, gibt es Normen wie die SN EN 1176. Diese legen technische Anforderungen an Spielplatzgeräte und -böden fest, um das Verletzungsrisiko zu minimieren.
Das "Restrisiko" und seine Berechtigung
Die Normen erkennen an, dass ein gewisses "Restrisiko" auf Spielplätzen unvermeidlich ist und sogar einen wertvollen Beitrag zur kindlichen Entwicklung leisten kann. Wichtig ist, dass dieses Risiko überschaubar, kalkulierbar und für Kinder "erlebbar, erlernbar und beherrschbar" ist.
Die Rolle der Spielplatzkontrolle
Um die Sicherheit auf Spielplätzen zu gewährleisten, sind regelmässige Kontrollen unerlässlich. Dabei werden Spielgeräte und -anlagen auf Mängel überprüft, die eine Gefahr darstellen könnten.
Fazit: Ein ausgewogenes Verhältnis
Die Frage, wie gefährlich Spielplätze sein dürfen, lässt sich nicht pauschal beantworten. Es geht darum, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Sicherheit und Herausforderung zu finden. Spielplätze sollen Kinder ermutigen, ihre Fähigkeiten zu entwickeln und Risiken einzuschätzen, ohne sie dabei unnötigen Gefahren auszusetzen. Die Einhaltung von Sicherheitsnormen und die regelmässige Spielplatzkontrolle, z.B. Sicht- und Funktionskontrolle, spielen dabei eine entscheidende Rolle.