Glossar

Aufprallfläche
Die Aufprallfläche ist der Bereich, in dem ein Benutzer nach einem Sturz von einem Gerät aufkommen kann. Sie muss frei von Hindernissen sein und, wo erforderlich, mit einem stossdämpfenden Fallschutzmaterial ausgestattet sein. Ihre Ausdehnung wird durch die maximale Fallhöhe bestimmt.
Benutzerstelle
Die Benutzerstelle bezeichnet den spezifischen Ort auf oder an einem Spielgerät, der für die Nutzung durch eine Person vorgesehen ist. Dies kann ein Sitz, ein Stehpodest oder ein Griff sein. Die Gestaltung dieser Stellen ist in den Normen geregelt, um eine sichere Nutzung zu gewährleisten.
Bestandsschutz
Der Bestandsschutz ist ein Rechtsgrundsatz, wonach ältere Spielplätze, die zum Zeitpunkt ihrer Errichtung den damaligen Vorschriften entsprachen, nicht zwingend an neue Normen angepasst werden müssen. Dieser Schutz entfällt jedoch, wenn von der Anlage eine erhebliche Gefahr ausgeht oder wesentliche Änderungen vorgenommen werden. Der Betreiber bleibt in jedem Fall für die Sicherheit der Anlage verantwortlich.
Betreiber
Der Betreiber ist die natürliche oder juristische Person, die für den sicheren Betrieb und die Instandhaltung des Spielplatzes verantwortlich ist (Werkeigentümer). Dies können Gemeinden, Schulen, Stockwerkeigentümergemeinschaften oder andere private Eigentümer sein. Der Betreiber trägt die rechtliche Verantwortung, die Sicherheit der Anlage zu gewährleisten.
Bfu
Die BFU (Beratungsstelle für Unfallverhütung) ist das Schweizer Kompetenzzentrum für Unfallprävention. Sie publiziert massgebliche Fachbroschüren, Checklisten und Richtlinien zur Sicherheit von Spielplätzen. Ihre Empfehlungen gelten in der Schweiz als anerkannter Stand der Technik.
Bodenfreiheit
Die Bodenfreiheit ist der vertikale Abstand zwischen dem tiefsten Punkt eines beweglichen Geräteteils (z.B. ein Schaukelsitz) und der Bodenoberfläche. Sie muss ausreichend gross sein, um Quetsch- und Klemmgefahren für eventuell darunter befindliche Körperteile zu verhindern. Die Mindestmasse sind in der Norm SN EN 1176 festgelegt.
CEN
Das CEN (Europäisches Komitee für Normung) ist die verantwortliche Organisation für die Entwicklung und Veröffentlichung von Europäischen Normen (EN). Es erarbeitet Standards wie die EN 1176 und EN 1177, die europaweit die Sicherheitsanforderungen für Produkte festlegen.
Dokumentation
Die Dokumentation umfasst alle schriftlichen Unterlagen, die für einen Spielplatz relevant sind. Dazu gehören Montageanleitungen, der Inspektionsplan, alle Inspektions- und Wartungsberichte sowie Nachweise über durchgeführte Reparaturen. Eine lückenlose Dokumentation ist für den Betreiber ein entscheidender Nachweis seiner Sorgfaltspflicht.
EN 1176
Die Normenreihe SN EN 1176 ist der massgebliche europäische Standard für Spielplatzgeräte und Spielplatzböden. Sie legt detaillierte sicherheitstechnische Anforderungen an die Konstruktion, Installation, Inspektion und Wartung von Spielgeräten im öffentlichen Raum fest. Ihre Einhaltung ist entscheidend für die Gewährleistung der Sicherheit. Als Europäische Norm (EN) gilt die EN 1176 in allen 34 Mitgliedsländern des Europäischen Komitees für Normung (CEN). Die Bezeichnung "SN EN 1176" ist ein standardisiertes Verfahren, das die Übernahme einer Europäischen Norm in das nationale Normenwerk anzeigt. Die Buchstaben stehen für: SN: Schweizer Norm und EN: Europäische Norm.
EN 1177
Die Norm SN EN 1177 legt das Prüfverfahren zur Bestimmung der Stossdämpfung von Spielplatzböden fest. Sie definiert, wie die Fähigkeit eines Fallschutzmaterials, die Aufprallenergie bei einem Sturz zu absorbieren, gemessen wird (HIC-Wert). So wird sichergestellt, dass der Fallschutz das Risiko von Kopfverletzungen wirksam reduziert.
Erzwungene Bewegung
Eine erzwungene Bewegung ist eine Bewegung, der der Benutzer ausgesetzt wird, ohne sie steuern zu können, wie z.B. bei Karussells, Seilbahnen oder Schaukeln. Für Geräte, die eine erzwungene Bewegung verursachen, gelten besonders strenge Sicherheitsanforderungen, da der Benutzer nur eingeschränkt reagieren kann.
FLL
Die FLL ist die deutsche Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e.V. Sie ist ein anerkannter Regelwerkgeber für den "grünen Sektor". Obwohl es eine deutsche Organisation ist, haben ihre Richtlinien und Fachberichte, beispielsweise zur Baumkontrolle oder zur Planung von Freiräumen, auch in der Schweiz grosses Gewicht und gelten oft als anerkannter Stand der Technik. Sie schliesst Lücken, die von den allgemeinen Baunormen nicht abgedeckt werden.
Fallhöhe
Siehe "Freie Fallhöhe".
Fallraum
Der Fallraum ist der dreidimensionale Raum in, auf oder um ein Gerät, den ein Benutzer während eines Sturzes durchläuft. Dieser Raum muss vollständig frei von Hindernissen und harten Gegenständen sein, um schwere Verletzungen beim Aufprall zu verhindern.
Fallschutz
Fallschutz bezeichnet die Massnahmen und Materialien, die dazu dienen, die Aufprallenergie bei einem Sturz zu absorbieren und so das Verletzungsrisiko zu minimieren. Dies kann durch lose Materialien (Holzschnitzel, Kies) oder synthetische Beläge (Gummimatten) erfolgen. Die Anforderung an den Fallschutz richtet sich nach der kritischen Fallhöhe.
Fangstelle
Eine Fangstelle ist eine durch die Konstruktion bedingte gefährliche Öffnung, in der Körperteile (Kopf, Hals, Finger) oder Kleidung (z.B. Kordeln, Knebel) hängen bleiben und zu schweren Unfällen wie Strangulation führen können. Die Vermeidung von Fangstellen ist eines der wichtigsten Ziele der Norm EN 1176 und wird mit speziellen Prüfkörpern getestet.
Freie Fallhöhe
Die freie Fallhöhe ist der grösste vertikale Abstand von einem klar zum Festhalten, Sitzen oder Stehen vorgesehenen Teil des Gerätes bis zur Aufprallfläche (z. B. zählen Dächer eines Spielgerätes in der Regel nicht dazu). Sie ist die massgebende Grösse zur Bestimmung der notwendigen Stossdämpfung des Fallschutzes.
Freiraum
Der Freiraum ist der Raum, der für eine sichere Nutzung eines Spielgerätes benötigt wird. Er setzt sich zusammen aus dem Geräteraum und dem Raum für die Benutzerbewegung (z.B. beim Schaukeln). Der Freiraum darf sich mit dem Freiraum anderer Geräte überschneiden, der Fallraum jedoch nicht.
Funktionskontrolle
Die Funktionskontrolle, auch operative Inspektion genannt, ist eine detaillierte Inspektion, die in regelmässigen Abständen (z.B. alle 1-3 Monate) durchgeführt wird. Im Gegensatz zur reinen Sichtkontrolle, auch visuelle Inspektion genannt, umfasst sie auch funktionelle Tests zur Überprüfung der Stabilität und des Verschleisses von Bauteilen. Ein Synonym für die Funktionskontrolle ist operative Inspektion.
Geräteraum
Der Geräteraum ist der dreidimensionale Raum, den das Spielgerät selbst einnimmt. Er ist Teil des Freiraums.
Grenzzustände
Ein Begriff aus der Baustatik, der die Grenzen der Tragfähigkeit oder Gebrauchstauglichkeit einer Konstruktion beschreibt. Bei Spielgeräten muss die konstruktive Festigkeit so ausgelegt sein, dass sie allen vorhersehbaren Belastungen standhält, ohne diese Grenzzustände zu erreichen.
HIC (Head Injury Criterion)
Das HIC ist der international anerkannte Kennwert zur Beurteilung des Risikos von Kopfverletzungen bei einem Sturz. Gemäss EN 1177 wird die Stossdämpfung eines Fallschutzbodens im Labor oder vor Ort getestet. Ein HIC-Wert von unter 1000 gilt als akzeptable Obergrenze.
Handunterstützung
Handunterstützung bezeichnet alle Elemente an einem Spielgerät, die dem Benutzer Halt und Stabilität bieten, wie z.B. Handläufe oder Griffe. Sie müssen so gestaltet sein, dass sie ein sicheres Greifen ermöglichen und keine Fangstellen bilden.
Hauptinspektion
Die jährliche Hauptinspektion ist die umfassendste Prüfung der gesamten Spielanlage. Sie dient der Feststellung des allgemeinen betriebssicheren Zustandes und überprüft auch Fundamente, Verschleiss und die Auswirkungen der Witterung. Diese Inspektion muss von einem qualifizierten Spielplatzprüfer durchgeführt werden.
Herstellerplakette
Die Herstellerplakette ist eine Kennzeichnung am Gerät, die wichtige Basisinformationen enthält. Dazu gehören der Name und die Adresse des Herstellers, die Gerätebezeichnung und das Baujahr. Diese Informationen sind für die Identifikation und die Ersatzteilbeschaffung wichtig.
Hinweisschild
Das Hinweisschild, auch Spielplatzschild genannt, wird am Eingang des Spielplatzes angebracht. Es informiert über den Betreiber der Anlage, gibt allgemeine Notrufnummern an und kann weitere Angaben zur bestimmungsgemässen Nutzung enthalten. Die detaillierten Anforderungen an das Hinweisschild sind in der Norm EN 1176, Teil 7 beschrieben.
Inspektion
Inspektion ist der Überbegriff für alle Formen der systematischen Überprüfung eines Spielplatzes zur Identifizierung von Mängeln und Gefahren. Man unterscheidet zwischen der visuellen Routine-Inspektion, der operativen Inspektion und der jährlichen Hauptinspektion.
Inspektion nach Installation
Dies ist eine einmalige, umfassende Inspektion eines neu errichteten oder wesentlich veränderten Spielplatzes vor dessen Freigabe. Sie stellt sicher, dass die Anlage normkonform und gemäss den Herstellervorgaben installiert wurde. Sie ist der erste und wichtigste Sicherheitstest im Leben einer Anlage.
Inspektionsbericht
Der Inspektionsbericht, auch Prüfbericht genannt, ist die schriftliche Ergebnissicherung einer durchgeführten Inspektion. Er dokumentiert den Zustand der Anlage, listet festgestellte Mängel auf und formuliert Empfehlungen für notwendige Massnahmen. Der Aufbau und Umfang eines Berichts einer Jaheshauptinspektion ist in der Norm DIN 79161-1 detailliert festgehalten. Prüfberichte sind mind. 5 Jahre aufzubewahren.
Inspektionsplan
Der Inspektionsplan ist ein operatives Dokument, das Art, Umfang, Häufigkeit und Verantwortlichkeiten für alle regelmässigen Inspektionen festlegt. Er ist ein zentrales Element des Sicherheitsmanagements und stellt eine systematische Überwachung der Anlage sicher.
Instandhaltung
Instandhaltung ist der Oberbegriff für alle Massnahmen zur Bewahrung und Wiederherstellung des sicheren und funktionsfähigen Zustands eines Spielplatzes. Sie umfasst die vorbeugende Wartung sowie die korrektive Instandsetzung (Reparatur).
Instandhaltungs-Management
Siehe "Sicherheitsmanagement".
Kennzeichnung
Die Kennzeichnung umfasst alle Markierungen an einem Spielgerät. Dazu gehört die Herstellerplakette sowie eine Markierung, die die erforderliche Einbautiefe bzw. die Bodenebene anzeigt.
Klemmstelle
Die Klemmstelle, auch Quetschstelle gennant, st eine Gefahrenstelle, an der Körperteile durch zwei sich aufeinander zu bewegende Teile oder durch ein sich bewegendes Teil und ein festes Teil geklemmt oder gequetscht werden können.
Knebelprüfung
Die Knebelprüfung ist ein spezifisches Testverfahren gemäss EN 1176, mit dem das Risiko des Hängenbleibens von Kleidungsknebeln (z.B. von Jacken) geprüft wird. Sie wird hauptsächlich im oberen Bereich von Rutschen und an Stangen angewendet, um Strangulationsgefahren zu vermeiden.
Konstruktive Festigkeit
Die konstruktive Festigkeit bezeichnet die Fähigkeit eines Spielgeräts und seiner Bauteile, den bei der Nutzung auftretenden statischen und dynamischen Kräften standzuhalten. Die Berechnung und der Nachweis der Festigkeit sind Teil der Anforderungen an den Hersteller.
Kritische Fallhöhe
Die kritische Fallhöhe ist eine Eigenschaft des Fallschutzmaterials. Sie bezeichnet die maximale freie Fallhöhe, bei der das Material noch eine ausreichende Stossdämpfung bietet (HIC < 1000). Die kritische Fallhöhe des Bodens muss immer grösser oder gleich der freien Fallhöhe des darüber befindlichen Geräts sein.
Loses Fallschutzmaterial
Dies sind schüttbare, ungebundene Materialien wie Sand, Kies, Holzschnitzel oder Rindenmulch. Ihre Schutzwirkung hängt entscheidend von der Einhaltung der korrekten Mindestschichtdicke ab, die regelmässig kontrolliert und bei Bedarf aufgefüllt werden muss.
Mindestraum
Der Mindestraum ist der gesamte dreidimensionale Raum, der für die sichere Nutzung eines Spielgerätes erforderlich ist. Er setzt sich aus dem Geräteraum, dem Freiraum und dem Fallraum zusammen.
Mindestschichtdicke
Die Mindestschichtdicke ist die minimale Tiefe, die loses Fallschutzmaterial aufweisen muss, um die für eine bestimmte Fallhöhe erforderliche Stossdämpfung zu gewährleisten. Diese Dicke muss aufgrund des Wegspieleffekts regelmässig kontrolliert werden.
Norm
Eine Norm ist ein von einer anerkannten Organisation (z.B. SNV, CEN, ISO) erarbeitetes und veröffentlichtes Dokument, das Anforderungen an Produkte, Dienstleistungen oder Verfahren festlegt. Ziel ist die Vereinheitlichung, Qualitätssicherung und Sicherheit. Eine Norm ist an sich kein Gesetz und ihre Anwendung ist grundsätzlich freiwillig. Sie erlangt jedoch rechtliche Relevanz, wenn Gesetze darauf verweisen, sie vertraglich vereinbart wird oder sie im Schadenfall von Gerichten als Massstab für den "anerkannten Stand der Technik" herangezogen wird.
Operative Inspektion
Die operative Inspektion ist eine detaillierte Kontrolle, die in regelmässigen Abständen (z.B. alle 1-3 Monate) durchgeführt wird. Im Gegensatz zur reinen Sichtkontrolle, auch visuelle Inspektion genannt, umfasst sie auch funktionelle Tests zur Überprüfung der Stabilität und des Verschleisses von Bauteilen. Ein Synonym für die operative Inspektion ist Funktionskontrolle.
Prüfbericht
Der Prüfbericht, auch Inspektionsbericht genannt, ist die schriftliche Ergebnissicherung einer durchgeführten Inspektion. Er dokumentiert den Zustand der Anlage, listet festgestellte Mängel auf und formuliert Empfehlungen für notwendige Massnahmen. Der Aufbau und Umfang eines Berichts einer Jaheshauptinspektion ist in der Norm DIN 79161-1 detailliert festgehalten. Prüfberichte sind mind. 5 Jahre aufzubewahren.
Prüfkörper
Prüfkörper sind genormte Schablonen, Sonden und Prüfgeräte, die von Inspektoren verwendet werden, um die sicherheitstechnischen Masse einer Anlage objektiv zu überprüfen. Mit ihnen werden zum Beispiel die Abmessungen von Öffnungen getestet, um Fangstellen für Kopf, Hals oder Finger auszuschliessen.
Prüfpersonal
Das Prüfpersonal sind die Personen, die mit der Durchführung von Inspektionen betraut sind. Je nach Art der Inspektion wird ein unterschiedliches Qualifikationsniveau vorausgesetzt, von der eingewiesenen Person für die Sichtkontrolle bis zum qualifizierten Spielplatzprüfer für die Hauptinspektion.
Qualifizierter Spielplatzprüfer
Ein qualifizierter Spielplatzprüfer ist eine Fachperson mit nachgewiesener Kompetenz, die jährlichen Hauptinspektionen und Inspektionen nach der Installation durchzuführen. Die Qualifikation wird durch entsprechende Ausbildung, Erfahrung und oft durch eine Zertifizierung belegt.
Quetschstelle
Gemeint ist "Quetschstelle". Eine Quetschstelle ist eine Gefahrenstelle, an der Körperteile durch zwei sich aufeinander zu bewegende Teile oder durch ein sich bewegendes Teil und ein festes Teil gequetscht werden können.
Risikobeurteilung
Die Risikobeurteilung ist ein systematischer Prozess zur Identifizierung von Gefährdungen und zur Bewertung der daraus resultierenden Risiken. Ziel ist es, zu entscheiden, ob ein Risiko akzeptabel ist oder ob Massnahmen zur Risikominderung erforderlich sind.
Risikokompetenz
Risikokompetenz ist die Fähigkeit von Kindern, Gefahren und Herausforderungen zu erkennen, einzuschätzen und adäquat darauf zu reagieren. Gut gestaltete Spielplätze bieten bewusst kalkulierbare Risiken, um den Erwerb dieser wichtigen Lebenskompetenz zu fördern.
SNV
Die SNV (Schweizerische Normen-Vereinigung) ist die nationale Normenorganisation der Schweiz. Sie ist verantwortlich für die Herausgabe und den Vertrieb von Schweizer Normen (SN), einschliesslich der Übernahme von europäischen Normen in das Schweizer Normenwerk (z.B. SN EN 1176).
SUVA
Die SUVA (Schweizerische Unfallversicherungsanstalt) ist der grösste Träger der obligatorischen Unfallversicherung in der Schweiz. Im Bereich der Nichtberufsunfälle engagiert sie sich stark in der Prävention und gibt Empfehlungen und Sicherheitsinformationen, auch für den Bereich Spielplätze.
SVSS
Die SVSS ist die Schweizerische Vereinigung für die Sicherheit auf Sport- und Freizeitanlagen. Es handelt sich um eine Fachorganisation, die sich der Förderung eines angemessenen Sicherheitsniveaus auf Anlagen wie Spielplätzen, in Turnhallen oder auf Sportfeldern verschrieben hat. Die SVSS engagiert sich in der Aus- und Weiterbildung von Fachpersonal, wie zum Beispiel qualifizierten Spielplatzprüfern, und arbeitet eng mit der bfu zusammen, um Richtlinien und Empfehlungen für die Praxis zu erarbeiten.
Sachkundige Person
Eine sachkundige Person verfügt über die erforderlichen Fachkenntnisse und Erfahrungen, um bestimmte Aufgaben wie z.B. die operative Inspektion oder Wartungsarbeiten sicher und korrekt durchzuführen. Ihre Qualifikation liegt zwischen der einer eingewiesenen Person und der eines qualifizierten Spielplatzprüfers.
Sicherheit
Im Kontext von Spielplätzen bedeutet Sicherheit nicht die Abwesenheit jeglicher Gefahr, sondern die Abwesenheit von unannehmbaren Risiken. Es geht darum, eine Balance zu finden, bei der schwere Unfälle durch versteckte Gefahren verhindert werden, während entwicklungsfördernde Herausforderungen erhalten bleiben.
Sicherheitsmanagement
Das Sicherheitsmanagement ist das umfassende, strategische System eines Betreibers zur Gewährleistung der Spielplatzsicherheit über den gesamten Lebenszyklus. Es umfasst Planung, Installation, den Inspektionsplan, Wartung, Reparaturen, die Schulung von Personal und die lückenlose Dokumentation.
Sicherheitsniveau
Das Sicherheitsniveau beschreibt den Grad der Sicherheit, den eine Anlage bietet. Es muss dem aktuellen Stand der Technik entsprechen, wie er in den relevanten Normen (z.B. EN 1176) und Richtlinien (z.B. der bfu) definiert ist.
Sichtkontrolle
Die Sichtkontrolle, auch visuelle Kontrolle genannt, ist eine häufig durchgeführte (z.B. tägliche oder wöchentliche) Kontrolle zur Feststellung offensichtlicher Gefahrenquellen. Sie dient der schnellen Erkennung von Vandalismus, Verunreinigungen oder leicht erkennbaren Schäden. Sie kann in der Regel durch geschultes Personal vor Ort (z.B. Hauswart) erfolgen. Die Norm EN 1176 spricht von einer visuellen Routine-Inspektion - die Bezeichnung Sichtkontrolle ist ein Synonym dafür.
Siebverfahren
Das Siebverfahren ist eine Methode zur Analyse der Korngrössenverteilung von losem Fallschutzmaterial. Damit wird überprüft, ob das Material (z.B. Sand oder Kies) die normativen Anforderungen an die Korngrössen erfüllt und nicht durch Schmutz oder Abrieb zu fein geworden ist.
Spielplatzboden
Spielplatzboden ist der Oberbegriff für alle Oberflächen innerhalb eines Spielplatzes. Er umfasst sowohl die Bereiche mit stossdämpfenden Eigenschaften (Fallschutzflächen) als auch andere Verkehrs- und Aufenthaltsflächen.
Spielplatzkontrolle
Spielplatzkontrolle ist ein Überbegriff für alle Formen der systematischen Überprüfung eines Spielplatzes zur Identifizierung von Mängeln und Gefahren. Man unterscheidet zwischen der visuellen Routine-Inspektion (Sichtkontrolle), der operativen Inspektion (Funktionskontrolle) und der jährlichen Hauptinspektion.
Spielplatzprüfung
Spielplatzprüfung ist ein Überbegriff für alle Formen der systematischen Überprüfung eines Spielplatzes zur Identifizierung von Mängeln und Gefahren. Man unterscheidet zwischen der visuellen Routine-Inspektion (Sichtkontrolle), der operativen Inspektion (Funktionskontrolle) und der jährlichen Hauptinspektion.
Spielplatzschild
Das Spielplatzschild, in der Norm EN 1176 als Hinweisschild bezeichnet, wird am Eingang des Spielplatzes angebracht. Es informiert über den Betreiber der Anlage, gibt allgemeine Notrufnummern an und kann weitere Angaben zur bestimmungsgemässen Nutzung enthalten. Die detaillierten Anforderungen an das Spielplatzschild sind in der Norm EN 1176, Teil 7 beschrieben.
Visuelle Routine-Inspektion
Die visuelle Routine-Inspektion, auch Sichtkontrolle genannt, ist eine häufig durchgeführte (z.B. tägliche oder wöchentliche) Kontrolle zur Feststellung offensichtlicher Gefahrenquellen. Sie dient der schnellen Erkennung von Vandalismus, Verunreinigungen oder leicht erkennbaren Schäden. Sie kann in der Regel durch geschultes Personal vor Ort (z.B. Hauswart) erfolgen.
Wartung
Wartung umfasst alle vorbeugenden Massnahmen, die dazu dienen, den sicheren und funktionsfähigen Zustand von Spielgeräten zu erhalten. Dazu zählen Tätigkeiten wie das Reinigen, Schmieren von Lagern, Nachziehen von Schrauben oder das Erneuern von Verschleissteilen. Sie ist ein Teil der Instandhaltung.
Wegspieleffekt
Der Wegspieleffekt beschreibt das Phänomen, bei dem loses Fallschutzmaterial (wie Holzschnitzel, Kies oder Sand) durch die Spielaktivität der Kinder in bestimmten Bereichen verdrängt wird. Besonders stark tritt dieser Effekt an stark frequentierten Stellen auf, wie zum Beispiel direkt unter Schaukelsitzen, am Auslauf von Rutschen oder im Zentrum von Drehscheiben. Durch das ständige Scharren, Landen und Abbremsen wird das Material zur Seite geschoben. Dadurch wird die Schichtdicke des Fallschutzes in diesen kritischen Aufprallbereichen reduziert und die normativ geforderte Mindestschichtdicke kann unterschritten werden.
Werkeigentümer
Der Werkeigentümer ist die juristische oder natürliche Person, der ein "Werk" gehört. Als Werk gilt ein stabiler, künstlich hergestellter und mit dem Erdboden direkt oder indirekt verbundener Gegenstand, wie zum Beispiel ein Gebäude, eine Strasse oder eben ein Spielplatz. Gemäss Artikel 58 des Schweizer Obligationenrechts (OR) haftet der Werkeigentümer für Schäden, die durch eine fehlerhafte Anlage, Herstellung oder mangelhaften Unterhalt seines Werkes entstehen. Diese sogenannte Kausalhaftung gilt auch dann, wenn den Eigentümer kein persönliches Verschulden trifft.
Knowhow
Hauptinspektion

Ihr jährliches Sicherheitsupdate

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